Der Scharraum: die Bodenfläche

 

Selbst wenn das Minimum an Bodenfläche für eine vergleichsweise artgerechte Haltung etwa bei einem Quadratmeter für vier bis fünf Tiere liegt, freut sich jedes Tier, wenn es mehr Freiraum hat.

 

Besonders zu Zeiten, in denen von Amts wegen eine Aufstallverpflichtung verhängt wird, besteht Stallzwang. Und gerade dann, wie auch in kalten, extremen Wintern, danken es einem die Tiere, wenn sie sich trotz der Einschränkungen verhältnismäßig artgerecht bewegen können. Das heißt: je größer die zur Verfügung gestellte Fläche, desto glücklicher die Hühner.

Wir empfehlen deswegen, die Grundfläche von einem Quadratmeter mit maximal vier Zwerghühnern oder drei Hühnern einer Großrasse zu besetzen. Gibt es keinerlei Ausweichraum, sondern lediglich den Stall mit einem Quadratmeter, sollte man, auch wegen des Geschlechterverhältnisses, auf die Haltung eines Hahns verzichten.

Hanfhäckseleinstreu
Hanfhäckseleinstreu

Der Scharrtrieb - natürliches Verhalten des glücklichen Huhns

Der Scharrtrieb ist eine der Verhaltensweisen, die das Huhn auszeichnen und neben dem Picken eine der Hauptbeschäftigungen eines glücklichen Huhns ausmachen. Die Futtersuche, so reich das Angebot des Halters auch sein mag, ist Beschäftigung, Ausgleich, Triebbefriedigung und sorgt für einen auf die Ernährungsbedürfnisse des Huhns abgestimmten Speiseplan.

Umso wichtiger ist es, dem Scharrtrieb auch bei der Stallgestaltung Beachtung zu schenken, denn auch, wenn der Freiraum eingeschränkt ist, möchten sie dieses Verhalten ausleben. Es ist ihm als teil der natürlichen Begebenheiten angeboren, durch das Scharren unter den Büschen einen beitrag zur Aufrechterhaltung des für das Huhn wichtigen Ökosystems zu leisten: durch das Scharren wird die Erde aufgelockert, es verhindert eine zu starke Insektenpopulation rund um das gehölz und trägt dazu bei, dass abgeworfene Samen nicht dirket neben der Mutterpflanze wurzeln, sondern sich durch das spätere Ausscheiden des Kotes erst weiter weiter weg ansiedeln. Das Huhn muss also scharren, alles andere ist artuntypisch.


Deswegen eignet es sich, den sogenannten Scharraum unterhalb des Kotbretts mit leichtem Material auszustatten: Hanfhäcksel, Strohhäcksel, Holzeinstreu, aber auch Sand, Erde und Torf eignen sich hierfür. Je nach Begebenheiten kommen auch Papiereinstreu und die Verwendung von Naturmaterialien wie getrockneten Walnussblättern als Einstreu infrage.

Welche Einstreu sich für welchen Halter eignet und demensteprechende Vor- und Nachteile sowie weiterführende Informationen finden sich im jeweiligen Unterbereich.

Streut man von Zeit zu Zeit, vor allem im Winter, besondere Leckerbissen auf dem Boden ein, verschafft man den Tieren eine besondere Abwechslung.

Hierfür eigenen sich getrocknete Mehlwürmer, Sonneblumensaaten (nicht zu viele, beides macht dick und behäbig!) und angekeimtes Getreide (vor allem im Winter!)